Andacht aus der Frauenhilfe
Lied 336 eg Danket, danket dem Herrn
Ja,und manchmal denken wir: Das geht nicht, ich kann nicht danken. Es ist viel zu viel Schlimmes passiert. Warum sollte ich dankbar sein?
Das stimmt.Manchmal sind wir so traurig, so voller Verzweiflung, so voller Traurigkeit. Alles scheint schief zu gehen, nichts ist mehr gut.
Genauso dachte das Volk Israel, als Jerusalem völlig zerstört war von den Feinden. Die fröhliche pulsierende Stadt lag in Trümmern. Tote gab es, viel, viel Leid.
Aber das war nicht immer so. Jerusalem war eine lebendige reiche Stadt. Die Bürger konnten sich alles erlauben und sie erlaubten sich auch alles. Sie lebten in Saus und Braus, jeder kümmerte sich um seinen eigenen Vorteil und versuchte den anderen über das Ohr zu hauen. An Gottes Gebote dachte niemand mehr und keiner hielt sich mehr an seine Gebote.
Und immer, wenn es Menschen so gut geht,kommt eine warnende Stimme: „Übermut tut selten gut!“ sagte mein Opa, wenn wir so ausgelassen tobten und über die Stränge schlugen.
Der Prophet Jeremia hat das auch dem Volk Israel zu sagen gehabt: „Ihr lebt so über alle Stränge hinaus, brecht alle Regeln, hört nicht auf Gott, unseren Herrn. Er wird euch hart bestrafen!“
Die Menschen lachten über ihn, verspotteten ihn. Er wurde sogar festgenommen für seine Androhungen.
Aber selbst im Gefängnis hörte Jeremia nicht auf vom drohenden Strafgericht Gottes zu predigen.
Es kam, wie es kommen musste: Das Nordreich überfiel Juda und damit Jerusalem. Die Stadt wurde völlig verwüstet, viele Tote gab es. Kein Stein blieb mehr auf dem anderen, alles kaputt. Gott hatte das Strafgericht angedroht, Jeremia musste es dem Volk sagen und litt selber dadurch viel Schmach und Gefängnis.
Jetzt, da die Katastrophe da war, glaubte man ihm, was er in Gottes Namen verkündet hatte. Und was verkündet Jeremia auf Gottes Geheiß hin nun?
Er prophezeit: Gott sagt: „Siehe ich will sie heilen und gesund machen und ich will ihnen dauernden Frieden gewähren.“ Und ganz konkret: „Man wird wieder hören den Jubel der Freude und Wonne, die Stimme des Bräutigams und der Braut und die Stimme derer, die da sagen: „Danket dem Herrn Zebaoth, denn er ist sehr freundlich, und seine Güte währet ewiglich.“
Das Volk hörte wieder nicht auf ihn und verspottete ihn. Jeremia wurde nicht nach Babylon verschleppt,sondern nach Ägypten, wo er starb.
Nach der Rückkehr aus Babylon erinnerte sich das Volk seiner Worte und wir bis heute: Danket, danket dem Herrn, denn er ist sehr freundlich und seine Güt und Wahrheit währet ewiglich.“
Amen
Gebet
Herr, unser Gott, barmherziger Vater, wir leben in deiner Gnade und Güte. Es geht uns gut,auch wenn wir oft klagen. Das dürfen wir ja auch. Wir dürfen dir unser Leid klagen. Aber schenke uns auch die Erkenntnis, dass wir nicht im Leid bleiben werden, sondern auf deine Güte und Gnade hoffen und bauen dürfen. Schenke uns und allen Menschen das offene Herz, deine Barmherzigkeit in uns aufzunehmen und zu fühlen, zu erkennen und weiter zu geben, dass deine Güte und Wahrheit ewiglich dauert.
Amen Karin Niederkrome